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Testbericht Fujifilm GF 45mm 2.8

Schnörkellose Spitzenklasse für´s Mittelformat: Fujinon GF 2,8/45mm R WR - hier findest du unseren Kurzbericht sowie eine Galerie mit Beispielbildern! Viel Spaß! 

Es war eines der ersten Objektive, die Fuji damals im Jahr 2017 für das brandneue Mittelformat-Gehäuse GFX 50 auf den Markt brachte: Ein 45er mit Ausgangsblende 2.8 bedeuten – umgerechnet auf das Vollformat – knapp 35mm Brennweite mit Blende ca. 1,7. Der Objektiv-Fuhrpark für GF-Mount ist inzwischen gewaltig gewachsen, insgesamt sind 18 auf dem Markt. Das 45 stellt dabei eine der klassischen Normalbrennweiten dar. Wir haben das Objektiv an der GFX 100s mal ausführlich getestet.

Leicht und kompakt

Gemessen an den anderen lichtstarken GF-Objektiven präsentiert sich das 45er sehr klein, schlicht und angenehm kompakt: Lediglich ein fein gummierter, griffiger und ca 8mm breiter Blendenring von f2.8 bis f32/A/C (arretierbar) ziert den massiv und hochwertig verarbeiteten Tubus. Davor platziert sich ein ebenso gummierter, aber wesentlich breiterer Scharfstellring – sofern man manuell fokussieren möchte.

Breiter Einsatzbereich

Klein und kompakt am für´s Mittelformat ebenso kompaktem GFX 100s-Gehäuse ist man mit relativ wenig Gewicht und leicht weitwinklig unterwegs. Das Objektiv eignet sich daher für viele klassische Aufnahmesituationen wie etwa Architektur, Natur, Street Fotografie, aber auch für Menschen, Tiere und Porträt – und selbstverständlich alle Sektionen aus der Studio-Fotografie. Für Action ist diese Kombination – zumindest an unserer GFX 100s natürlich denkbar ungeeignet. Der AF arbeitet zwar relativ flott und agil, die Auslöse-Verzögerung ist aber doch – sagen wir mal – „gemütlich“. Das ist dem geradezu riesigen Verschluss-Mechanismus geschuldet, bei dem doch viel Masse über eine lange Distanz bewegt werden muss. Etwas schneller geht´s, wenn der elektronische Verschluss zum Einsatz kommt. Besser dürfte das bei der brandneuen GFX 100 II sein – die schafft nämlich 8 Bilder pro Sekunde, was für´s Mittelformat ein enormer Fortschritt ist.

Ausflug ins Grüne

Wir waren also mit der alten Combo – 45mm an der GFX 100s – in herbstlicher Natur unterwegs. Mit am Start wieder unser lieber Fotohund „Barolo“ – ein schöner und geduldiger Gordon-Setter. Einmal ging es auf den Zanzenberg bei Dornbirn, und ein zweites Mal ins so genannte „Foramoos“ auf dem Bödele. Beide Locations kann man schön und einfach durchwandern und begegnet dabei einer Farbenpracht und vielfältiger Flora, die ihresgleichen sucht. 

Phantastische Bildergebnisse

Für Objektive sind solche Situationen immer eine große Herausforderung – hier muss sich die Qualität bis an die Ränder beweisen, auch die Abbildungsleistung mit den vielen feinen Strukturen von Blättern und Geäst muss sitzen. Aber dieses 45er liefert exorbitant ab – und die über 100 Megapixel Sensorleistung macht sich bezahlt. Die Fotos schauen einfach fantastisch aus und es ist ein Hochgenuss, die fertigen Bilder am (hoffentlich) hochauflösenden Bildschirm zu betrachten und zu bearbeiten. Alles knackscharf bis an die Ränder – auch offenblendig. Die Farben natürlich-organisch, die Dynamik tadellos. Keine Chromatischen Aberrationen sichtbar, auch nicht bei f2.8. Dazu dieser unglaubliche Detailreichtum – ein Freudenfest für jeden Natur-Fotografen.


Objekte isolieren – phantastisches Bokeh

Was allerdings komplett überrascht … und auch begeistert: Die Freistellungsmöglichkeiten bei f2.8. Da die Naheinstellungsgrenze bei ca. 30cm liegt, kann man die Dinge – Menschen, Tiere, Blätter, Blumen, Gegenstände – wunderbar freistellen. Das dabei entstehende Bokeh ist derart schön, samtig und ausgewogen, daß dem Betrachter echt die Spucke wegbleibt. Dazu kommen die dank der gelieferten 100 Megapixel unglaublichen Crop-Möglichkeiten, durch die man locker auch in Makro-Bereiche vorstoßen kann. An solchen Bildern kann man sich gar nicht satt sehen.

Hochwertig und leistbar

Keine Frage: Das GF 45mm/f2.8 ist ein Meisterstück der Objektivbaukunst. Klein, leicht und kompakt für´s Mittelformat ist auch die Mobilität kein Problem – zudem ist die Linse gegen Staub und Spritzwasser geschützt und somit bestens geeignet, sich außerhalb des Fotostudios zu bewegen. Schön auch, daß Objektiv mit knapp 1.700 Euro relativ günstig daherkommt – eine Empfehlung also für jeden GFX-Fotografen.

Das Objektiv ist bei uns im Geschäft lagernd.

 

Text und Fotos: Walter de Meijer.

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