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Testbericht Sigma 50mm 1.4 DG DN

Neues „Normal“-Objektiv von SIGMA: 50mm/f1.4 DG DN Art begeistert

Kein „Nifty Fifty“, sondern ordentlicher Klopper, der mit Gewicht und Größe und Größe beeindruckt. Das neue 50mm/f1.4 DG DN Art – vorläufig für Sonys E-Mount und Leica L – glänzt natürlich auch mit anderen Werten. Die wichtigste von diesen Qualitäten: Man fotografiert ab Blende f1.4. und kann daher  wunderbare Hintergrundunschärfen produzieren und Motive freistellen.


Tolle Test-Bedingungen

Wir haben die Linse an der neuen Sony A7R5 ausprobiert – waren damit auf einer Wanderung in Feldkirch unterwegs, und haben auch den schönen Gordon-Setter „Barolo“ in Dornbirn am Zanzenberg fotografiert. Wetterbedingt lagen zum Fotografieren eigentlich ideale Bedingungen vor: Wegen Hochnebel ausgewogene, gleichmäßige Lichtsituationen, durch den dadurch zwangsmäßig vorhandenen komplett weißen Himmel konnten wir auch die Grenzen des Objektivs austesten – zum Beispiel in Sachen Chromatischer Aberrationen.

Beeindruckendes Line-Up 

Sigma arbeitet sich in Sachen Lichtstärke Schritt für Schritt voran. Dieses 50er ist – nach 20mm, 24mm, 35mm und 85mm – nun schon die fünfte für spiegellos optimierte Linse mit f1.4: ein tolles Line-Up, das uns der Traditionshersteller für die A-Serie präsentiert.

Daily Driver

Das Objektiv ist als Normalobjektiv gedacht, das täglich benutzt und für viele Fotosituationen des Alltags eingesetzt werden kann. Bei der Entwicklung des SIGMA 50mm F1,4 DG DN | Art konzentrierte man sich auch darauf, den Objektivtubus zu verschlanken, indem das Gewicht klein gehalten und das Layout der Linseneinheit optimiert wurde. Ziel war es, die "optimale Größe" für spiegellose Systeme zu erreichen, ohne das Konzept der "maximalen optischen Leistung" der Art-Linie zu beeinträchtigen, verspricht Sigma.  

Um es gleich mal vorwegzunehmen: Die Bildqualität ist erwartungsgemäß hervorragend. Die Schärfeleistung von Sigma-Objektiven ist ja legendär  - was auch hier eindrucksvoll bewiesen wird: Das Fell von „Barolo“ wird derart scharf dargestellt, dass sich daraus auch beeindruckende Ausschnittsvergrößerungen bewerkstelligen lassen. Die Farbwiedergabe ist ausgewogen und ermöglicht im dezenten RAW-Auftritt viele Nivellierungen in alle Richtungen. Die JPEG-Ergebnisse lassen keinerlei Wünsche übrig: da muss man schlichtweg an gar keinem Regler mehr drehen – das sitzt einfach makellos und verlässlich.


Optische Fehler gut korrigiert

Die Entwickler haben ganze Arbeit geleistet – die Schärfe ist wie bereits erwähnt brillant, das ist man von Sigma ja so gewohnt. Auch der Autofokus arbeitet blitzschnell und stellt das ausgesuchte Motiv lautlos scharf. Hervorragend auskorrigiert sind die sonst üblichen Randunschärfen bei offener Blende, aber auch lästige Aberrationen (Farbsäume – meist in Magenta oder Cyan) in den kontrastreichen Bildpartien lassen sich nur in extremer Vergrößerung dezent feststellen.

Ausstattung

Das Objektiv bietet einen Fokusmodus-Schalter, einen knackig einrastenden Blendenring bis Blende 16 und „A“-Einraster, und einen Sperrschalter, der das unabsichtliche Verstellen des Blendenrings verhindert. Komplettiert wird das Angebot durch die AFL-Taste, der individuelle Kamerafunktionen zugewiesen werden können. Das Learning-by-doing fällt super leicht – jeder findet sich mit dem Ausstattungs-Angebot schnell und unkompliziert zurecht. Gleich losfotografieren ist also die Devise.

 

Gut für den Alltag

Wie bei den Art-Objektiven von Sigma üblich ist dieses Power-Pack auch gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Diesbezüglich wurde vor allem der Frontlinse viel Aufmerksamkeit geschenkt: Diese ist ganz speziell beschichtet und weist zusätzlich Wasser ab. Die Verarbeitung ist - wie zu erwarten, wenn ein „A“ auf dem Tubus prangt - hervorragend.

 

Summa Summarum bekommt man mit dem neuen 50er von SIGMA eine Linse, die auf ganzer Linie überzeugt. Hinzu kommt der günstige Preis, der einen zusätzlichen Kaufanreiz bietet.

 

Das Objektiv ist bei uns lagernd und kostet EUR 949.- 

 

Text und Fotos: Walter de Meijer

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