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Panasonic Lumix S5 II Ersteindruck für Fotografie

LUMIX S5, die Zweite: Vollformatkamera mit schnellem Phasen-AF

LUMIX baut sein Vollformat-Angebot konsequent aus, der jüngst große Wurf ist die S5II – für mich als Tester eine Premiere und ich war sehr gespannt darauf, wie ich mit dieser DSLM klar komme. Für den Test verwendet haben wir das Sigma 24mm/f1.4 DG DN aus der A-Serie – eine hervorragende Linse, die sich, um es schon mal vorwegzunehmen, an diesem brandneuen Gehäuse hervorragend geschlagen hat.

Technologie-Sprung

Die LUMIX S5II ist die erste spiegellose Kamera dieses Herstellers mit einem 24,2 MP CMOS-Sensor, der über einen Autofokus mit Phasenerkennung verfügt. Das Herzstück – der Prozessor – ist auch ganz neu. Der Vorteil dieser AF-Technologie besteht darin, dass die Motiv-Verfolgung und auch Erkennungsleistung erheblich verbessert werden. Die Arbeitsweise ist präzise und schnell, auch bei schlechten oder widrigen Lichtverhältnissen, verspricht der Hersteller. Komplettiert wird der Technologie-Sprung durch die kamerainterne Stabilisierung, die Kameraverwacklungen deutlich minimiert – Videografen werden sich darüber freuen, aber auch Fotografen – wenn längere Belichtungszeiten anstehen. Apropos Videografie (wir haben mit der Kamera lediglich fotografiert): Durch das neuartige, ausgetüftelte Belüftungs- und Kühlungssystem sollen zeitlich unbegrenzte Aufnahmen auch in 4K/60 möglich sein.

Top Ergonomie 

Die Kamera liegt prima in der Hand – die Designer haben ganze Arbeit geleistet, ein Detail fällt dabei besonders positiv auf: Der EVF/Sucher steht deutlich vom Kamerarücken heraus – was den erfreulichen Effekt hat, daß man mit seiner Nase nicht mehr am Touchscreen anstößt.

Gut Arbeiten mit der S5II

Der robuste Rahmen aus Magnesiumlegierung und die abgedichteten Gelenke, Drehknöpfe und Tasten schützen die Kamera vor Staub und Spritzwasser. Erfreulich: Die Konstrukteure dieser preisgünstigen Kamera haben der S5II auch einen Joystick und ein separates Navigationskreuz mit Drehrad spendiert. Das alles zusammen erleichtert das Arbeiten und Einstellen der Belichtungsparameter ungemein.

Prozessor-Power

Die erste S5 kam vor knapp 5 Jahren auf den Markt. Inzwischen werden, inklusive dieser S5II, zwei Modelle angeboten (S5IIx). Die Prozessor-Power (Panasonic nennt diesen Prozessor „Venus Engine“) ist seit der ersten S5 angestiegen, die 24 Megapixel stehen außerordentlich „gut im Futter“: Die Schärfeleistung in Kombination mit unserem Sigma-A-Objektiv am bewährten L-Mount könnte besser nicht sein, das deutliche Crop-Möglichkeiten eröffnet.

Video-Features: Top

Deutlich höhere Geschwindigkeiten gegenüber dem Vorgänger S5 garantiert der Hersteller im Bereich der AF-Performance (inklusive Motiverkennung Auge/Mensch/Tier etc). Rein subjektiv kann ich das bestätigen. Dennoch: So richtig konnten wir das nicht prüfen, da ich selbst nur wenig bis gar keine Erfahrung bei Action-, Tier- oder Sportfotografie habe. Das Studium diverser einschlägiger Foren jedoch kann dieses Versprechen von Panasonic bestätigen.

Gut verbunden

Arbeiten ist mit dem neuen Suchergehäuse – wie bereits erwähnt – überaus angenehm. Der kleine Screen darin liefert ein knackscharfes und farblich neutrales Bild – der EVF dürfte damit einer der besten auf dem Markt sein und bietet den Mitbewerbern von Canon, Nikon und Sony Paroli. An Anschlüssen spendiert Panasonic dem Gehäuse einen Fullsize HDMI Port, zwei UHS-II-Kartenslot, USB-C zum Laden und Kopfhörer- sowie Mikro-Klinke.

Einfache Navigation

Als LUMIX-Neuling hat mich selbstverständlich auch das Menü-Design sehr interessiert. Dieses ist übersichtlich gestaltet und logisch aufgebaut, sodass ich mich auf Anhieb darin zurechtgefunden habe. Die besonderen Specials – wie beispielsweise die einzelnen Preset-Möglichkeiten werden, ähnlich wie bei Fuji,  während des Navigieren gleich angezeigt. Die Möglichkeiten, zusätzliche Farb-, WB- und Kontrastparameter zu nivellieren, werden mannigfach angeboten – das macht richtig Spaß, den Bildern einen speziellen Touch zu verpassen. Übrigens: Der Touchscreen funktioniert, anders wie bei anderen Herstellern, auf allen Ebenen.

Hauttöne so, wie sie sind

Die Bildqualität ist makellos. Vor allem die Wiedergabe von Hauttönen hat mich sehr überzeugt. Das ist gut so – denn: Wenn die Hauttöne stimmen, stimmt meist alles andere auch. Schärfeleistung und Detailwiedergabe sind, wie bereits erwähnt, echt beeindruckend. In Kombination mit unserem Sigma-Objektiv, das bis in die Ecken ohne lästige CA´s scharf zeichnet, hält man die perfekte Kombi für Street-Fotografie, Architektur, Natur und Reportagen in Händen. Alle Dreh- und Einstellräder sind ergonomisch am richtigen Platz – positiv aufgefallen ist mir dabei die Anordnung der Knöpfe für WB, +/- und ISO: alles prima mit der Zeigefingerkuppe erreichbar – Justierung dann über das gut platzierte Daumendrehrad. Viel Verwendung hat auch der Q-Butten gefunden, über den alles Wichtige schnell und problemlos eingestellt werden kann.

 

Was bei der S5II einzigartig ist: Sie kann LUTs auf der Kamera speichern und sowohl auf JPGs als auch auf Videos anwenden! Das ist vor allem für Filmemacher eine sehr wichtige Funktion. Eine super Erklärung zu dem Thema findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=3fxOoQoH4p0&ab_channel=KROLOP%26GERST

 

Guter und verlässlicher Begleiter

Die LUMIX S5II ist eine starke Hybrid-Kamera – wie sollte es auch anders ein bei Panasonic – war auch zu erwarten. Ideal für ambitionierte Fotografen, die auf professionelle Features nicht verzichten und kreative Einstellungen gleich an der Kamera vornehmen möchten. Der Staub- und Spritzwasserschutz sowie die Verarbeitung hochwertiger Materialien runden den guten Eindruck ab. Das Wichtigste jedoch für jeden Fotografen: Das Ding liefert einfach schöne Bilder: Die Farben passen, der Kontrast passt, der Dynamikumfang lässt viel Spielraum. Summa Summarum ein guter Wurf von Panasonic, der zudem noch sehr preisgünstig daherkommt.

 

Text & Fotos: Walter de Meijer

 

Die Kamera ist bei uns lagernd und kostet 2.199.-

Im Kit mit 20-60mm 2.499.-

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