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Testbericht: OM System 40-150mm f4.0

Tolles Zuiko für OM-MFT: Kompakt von 40 bis 150mm

Trotz des ziemlich beeindruckenden Brennweitenumfangs passt dieses brandneue, erst im März vorgestellte schöne Zoom für OM-Systems auch in kleine Kamerataschen. Diese Kompaktheit (382g) ist es, die Micro-Four-Thirds immer noch so attraktiv macht: Man hat dank ausgetüftelter Materialwahl einfach sehr wenig Gewicht zu tragen – und mit einem kleinen technischen Trick werden die Ausmaße dieser Linse beim Transport noch weiter minimiert: Ein spezieller Einzugsmechanismus versetzt den Tubus in den Off-Modus. So ist das Objektiv nicht länger als beispielsweise ein lichtstarkes 50er im VF-Bereich. Der Tubus-Durchmesser ist ebenfalls gegenüber VF bekanntermaßen sehr reduziert, was auch das Anschaffen von Schraubfiltern günstiger macht. Das alles ergibt ein überaus praktisches Paket.

Gut geschützt

In ausgefahrenem Zustand wird die Linse dann innen fokussiert. Gut gelöst von OM-System. Auch an Staub- und Spritzwasserschutz wurde gedacht. Wir haben die Linse an einer Olmypus OM-D E-M1 III ausprobiert.

 

Vielseitig

Adäquat zum Vollformat liefert dieses schöne Zoom einen Brennweitenbereich von ca. 80 bis 300mm. Damit ist es schon mal breit angelegt und für viele fotografische Situationen bestens geeignet – vornehmlich aber für die Porträt- und Naturfotografie: Man kann die Dinge schon beeindruckend nah heranholen. Das macht den Fotografen schon mal flexibel.

Schönes Bokeh

Die Lichtstärke beträgt f4 – und zwar durchgehend, was doch einiges an Freistellungspotenzial bedeutet. Abblenden kann man bis f22. Die Schärfeleistung ist beeindruckend – so ergeben sich auch schöne Crop-Möglichkeiten. Die Naheinstellgrenze beträgt – egal ob nun 40 oder 300 Millimeter eingestellt sind – 70 Zentimeter. Das ist praktisch – vor allem dann, wenn man schöne Hintergrundunschärfen erzeugen möchte. Sieben Lamellen sorgen dann für schöne, kreisrunde Lichtkreise im Hintergrund.

Farben, die passen

In Kombination mit der schönen OM-D M1 MK3 liefert das Zoom wunderbare Ergebnisse in Sachen Schärfe, Farben und Dynamik-Umfang. Wir haben jetzt im Frühling bei relativ hartem Sonnenlicht fotografiert – eine große Herausforderung an jedes Kamera- und Objektiv-System. Die schwierigen Lichtverhältnisse hat diese Kombination jedoch bestens gemeistert – die hellen und dunklen Bereiche werden schön durchgezeichnet, „ausgefressene“ Stellen sind nicht zu finden. Vor allem Hauttöne kommen wunderbar rüber – und wir wissen ja: Wenn die Hauttöne farblich stimmen, dann stimmt alles andere meist auch.

 

Vignettierungen bei 40mm fallen nur wenig auf, im ausgefahrenen Telebereich noch weniger. Chromatische Aberrationen sind uns weder im 40mm noch im Telebereich groß aufgefallen, weder bildmittig noch in den Randbereichen. Lediglich bei Ausgangsblende 4 sind ganz schmale Magenta-Säume zu finden, die jedoch nur bei extremer Vergrößerung so ab ca. 200 Prozent hinter der Schärfeebene sichtbar werden.


Fazit

Fotografieren mit dem 40-150mm macht richtig Spaß. Das Objektiv ist leicht und kompakt und man kann mit ihm eine breite Palette an Motivanforderungen wie beispielsweise Makro, Natur, Porträt, Sport, Reisen und Tiere meistern. Wer dann noch ein Zuiko ED 12-40mm sein Eigen nennt, ist für 90 Prozent aller fotografischen Herausforderungen bestens gerüstet. Die Bildqualität ist 1A, da bleiben keine Wünsche offen.

 

Der Autofokus arbeitet schnell, leise und diskret. Die Verarbeitung ist – wie von OM nicht anders gewohnt – sehr gut, WR und feines Handling mit den OM-typischen Design-Elementen bei Scharfstell- und Zoomring runden den guten Eindruck ab. Und letztlich ist es der Preis deutlich unter 1000 Euro, der das Power-Paket von OM komplettiert.

 

Foto Hebenstreit hat das Objektiv lagernd.

Text und Fotos: Walter de Meijer

Beispielbilder:

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