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RF 85mm F1.2 L USM: Canons Bestmarke für Profis

Relativ zeitnah nach dem Start des Canon-R-Bajonetts für die spiegellosen VF-Kameras präsentierte Canon eine Reihe lichtstarker Premium-Linsen – wie beispielsweise das RF 85mm/f1.2 L USM, das sich vornehmlich für anspruchsvolle Porträt-Porträt-Fotografie anbietet, sich aber generell anbietet, Dinge schön und geschmeidig freizustellen. Auch dann noch, wenn diese Motive weiter entfernt sind. Wir haben die Linse an der R5 ausprobiert – dem zu diesem Zeitpunkt (September 2021) aktuellen Spitzenmodell der R-Reihe, und waren damit unter anderem beim Oldtimertreffen in Kressbronn.

Groß und schwer, WR

Das Objektiv ist sehr groß (117mm lang) und mit knapp 1,2 Kilogramm auch sehr schwer (obwohl das Gehäuse aus Kunststoff ist), was doch auf eine hervorragende Verarbeitung hindeutet – das darf man bei dem stattlichen Preis, den man für diese Linse hinblättern muss, auch erwarten. So ist das 85er selbstverständlich auch gegen Staub und Spritzwasser geschützt.

Alles, was man braucht

Bedienelemente gibt es derer vier: Der vordere, schmale und angenehm geriffelte, frontseitige Drehring ist frei belegbar – beispielsweise Blende, Belichtungskorrektur oder ISO, gleich dahinter der etwa doppelt so breite gummierte Ring für die manuelle Scharfstellung. Gleich dahinter zwei Schalter – einer für die Umstellung von AF auf MF: damit kann man die Distanzparameter wahlweise von 1.5m bis Unendlich auf FULL umstellen. Bei letzterer Position dauert Fokussieren einen Wimpernschlag länger, da doch massiv viel Glas bewegt werden muss.

 

Apropos MF: Dank Fokuslupe, feinfühligem Ring und Fokuspeaking sowie der geringen Schärfentiefe lässt sich das RF 85 mm F1.2L USM hervorragend manuell fokussieren. In MF-Position wird die Scharfstellung elektronisch angetrieben.

Extrem gute Abbildungsleistung

85mm und f1.2 – da freut sich der Porträt-Fotograf. Viel Lichtstärke bedeutet viel Freistellungspotenzial und ein Bokeh, das begeistert. Da es sich hier um eine absolute Premium-Linse handelt, darf man sich auch erwarten, dass optische Fehler minimiert oder gleich ganz wegbleiben. Hier liefert das 85er eindrucksvoll ab: Es gibt keinerlei lästige Farbsäume (auch bei extremen Kontrastsituationen nicht) und auch keine Verzeichnungen – und wer Randabdunkelungen sucht, der muss schon ganz genau hinschauen: Sie sind minimal und fallen nicht ins Gewicht. All dies gibt´s bereits offenblendig, seine Spitzenleistung liefert das Objektiv bereits ab f2. Damit trifft Canon ins Schwarze und legt eine Punktlandung hin: Ein lichtstarkes und kompromisslos hochwertiges Objektiv kauft man sich genau darum – um offenblendig damit zu arbeiten.

 


Text & Fotos: Walter de Meijer

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