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Testbericht: Nikon D5 mit 24-70mm/f2.8 Profi-Gehäuse mit Premium-Zoom zum Superpreis

Als Nikon vor etwas mehr als fünf Jahren sein neues Profi-Gehäuse D5 veröffentlichte, war die Fachwelt begeistert: Das ist die perfekte Kamera für den harten Alltagseinsatz. Robust und wetterfest bis ins kleinste Detail, schnell mit bis zu 14 Serienbildern pro Sekunde und mit weltmeisterlichen Autofocus-Qualitäten ausgestattet absolvierte sie ihre Nagelprobe bei den olympischen Sommerspielen in Brasilien. Das ist kein Zufall – denn traditionell bringt Nikon sein Premium-Modell auch genau im Vierjahres-Rhythmus heraus. Solche Qualitäten muss sich Nikon natürlich auch bezahlen lassen – das Gehäuse kostete damals über 7.000 Euro.

 


Klopper mit Nehmer-Qualitäten

Die D5 ist sicher keine Kamera für Anfänger – dafür ist sie zu üppig ausgestattet. Mit fast eineinhalb Kilogramm ist sie zudem ziemlich schwer. Wenn man ein Objektiv noch dazu rechnet (in unserem Falle ist das das hervorragende Nikkor 24-70mm/f1.3 8G ED), kratzt man locker an der Dreikilo-Marke. Wer sich aber darauf einlässt, bekommt selbstverständlich das perfekte Werkzeug ausgeliefert.  Das solide Gehäuse liegt prima in der Hand, auch im Hochformat. Einige der Bedienelemente sind doppelt ausgeführt, um eben im Hochformat auch ohne verrenkendes Handling fotografieren zu können – wie etwa Bedienräder, Auslöser und Joystick. Allen diesen Features merkt man in der Haptik und in der Platzierung an, daß sie für eines entwickelt und konstruiert wurden: Den harten Einsatz im Fotografen-Alltag.

 

 

 

Feine Bildergebnisse

Die Auflösung von solchen Hochleistungsmaschinen ist traditionell etwas geringer – so liegt diese bei der D5 bei knapp über 21 Megapixel, die brutal gut „im Futter stehen“ sprich knackscharfe -

Bilder in hervorragender Farbcharakteristik abliefern: Der Chip ist also schon mal eine Meisterleistung.

Der Focus liegt aber vielmehr bei der Geschwindigkeit.

Aber wie gesagt sind die Bildergebnisse von höchster Qualität-

auf alle Fälle sehr gut für Vergrößerungen bis A3 oder A2, wo die Bildschärfe auch bei näherer Betrachtung makellos rüberkommt.

 

 

Der Sucher schafft Übersicht

Ein besonderes Highlight ist auch der Pentaprismensucher, der 100 Prozent des Bildfelds abdeckt. Scharfstellen, Motive beobachten oder diese Verfolgen ist mit dieser Kamera das reinste Vergnügen. Eingeblendet sind alle wichtigen Informationen wie etwa ISO, Blende, Verschluss, Programmwahl und Korrektur, aber auch Focus-Modi und die dazu gehörigen in rot gehaltene AF-Messfelder. Diese Infos gibt’s auch am Schulterdisplay, am Touch-Rückendisplay sowie einem kleinen LCD-Feld darunter. Letzteres informiert über die eingestellte Bildqualität etwa, oder über die White-Balance und Belichtungsmodus.

 


 

Jetzt zu den Buttons, die dieses Profi-Gehäuse zieren: Wir haben 30 gezählt. Dazu 4 Drehräder und 4 Kipphebel – manche Funktionen sind doppelt vorhanden (damit Fotografieren im Hochformat leichter fällt -  wie etwa AF-On), und diese gesamte Phalanx macht in ergonomischer Sicht einen guten Job – prima ertastbar und in Größe wie auch in Oberflächen-Struktur gut unterscheidbar …

für erfahrene Hände. Neulinge sind definitiv überfordert. Mein diesbezügliches Fazit lautet: Die D5 gehört in jene Hände, die vorher eine D4 oder D4 hielten, oder in die geduldiger Neulinge, die sich gerne mit dieser Fülle an Adjustments auseinander setzen …

 


 

Schnell – sehr schnell

Weil es sich um ein Spitzenmodell für Profis handelt, hat Nikon allfällige Motivprogramme und die Möglichkeit, vollautomatisch zu fotografieren, einfach weggelassen. Übrig bleiben P, A, S und M. Damit kommt der versierte Fotograf aus. Wichtiger ist die Auslöseverzögerung von weltmeisterlichen 0,04 Sekunden. Fokussiert wird ebenfalls flott – bei unserem Objektiv ca. 1/5sec, weitestgehend geräuschlos: Man muss das Gehäuse schon direkt ans Ohr halten, um ein kurzes Surren wahr zu nehmen. Damit zählt die D5 auch noch heute zu den schnellsten Kameras, die es gibt. Bei Veröffentlichung vor 6 Jahren war sie diesbezüglich alleine auf weiter Flur.

 

 

In Sachen ISO extrem gut

Einer der wichtigsten Pfeile im Köcher ist die enorme ISO-Leistung (nominell ISO 100-102.400): Im Grunde genommen ist es fast egal, ob man mit ISO 100 oder ISO 3000 fotografiert – nur eifrige Pixelpeeper dürften Hier Unterschiede in der Bildqualität ausmachen. Theoretisch ist ISO 3,5 Millionen möglich, in der Praxis sollte man lieber die Finger von solchen extremen Empfindlichkeiten lassen – ist ja bei allen Kameras so. Fotografieren ohne Blitz mit passablen Verschlusszeiten ist in vielen Situationen daher problemlos möglich – wie beispielsweise bei Hochzeiten oder Taufen in der Kirche.

 


Für wen ist die D5?

Fazit: Die Nikon D5 war seinerzeit der Klassenprimus und dürfte es in manchen Bereichen auch heute noch sein. Die Kamera überzeugt durch ihre Robustheit, die üppige Ausstattung und durch atemberaubende Geschwindigkeiten bei Auslösung und Fokussierung. In Kombination mit einer schnellen XQD-Karte ist sie diesbezüglich für die Sport- und Reportage Fotografie prädestiniert. Die D5 gehört also in erfahrende Hände – dort allerdings macht sie richtig Freude.

 

Text & Fotos: Walter de Meijer

 

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