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Testbericht: Nikon Z6 II - schneller & vielfältiger

Nikon Z6 – die Zweite: 2 Jahre nach der Präsentation der ersten spiegellosen und stabilisierten Vollformatkameras von Nikon, der Z6 und Z7, gibt’s nun mit der 24MP auflösenden Z6II die zweite Generation des Erfolgskonzepts. Äußerlich hat sich nicht allzu viel verändert – die Silhouette ist ident geblieben – technisch hat sich jedoch viel getan. Wir haben die Z6II mit dem Nikkor 24-70mm/f4, einem leistungsstarken Standard-Zoom, einem Praxistest unterzogen.

Schneller und vielseitiger

Gegenüber dem Vorgängermodell ist die neue Z6II deutlich schneller geworden. Für ordentlich Verarbeitungspower sorgt eine Verdoppelung der Bildprozessoren, auch gibt es nun zwei Speicherkarten-Slots: Einen für normale SD-Karten und einen für die schnellen XQD-Speicher. Bisher gab es ja nur den XQD-Slot, was für Kritik gesorgt hat – vor allem von Seiten jener Fotografen, die die Z6 als Vollformat-Einsteiger-Kamera gekauft haben. Dieses Manko gehört nun der Vergangenheit an: Jetzt werden Profis wie auch Amateure bestens bedient.

Top-Display

Das hochwertig verarbeitete Gehäuse aus Magnesiumlegierung ist wieder sehr schön gelungen – auch robust und gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Es liegt gut in der Hand und ist kompakt genug, um alle Einstellungen und Bedienelemente schnell und gut ansteuern zu können. Das schöne und scharfe Display mit vollwertiger Touch-Funktion komplettiert den guten Eindruck – schnelles und unkompliziertes Arbeiten gelingt auf Anhieb, die wichtigsten Parameter finden sich ganz oben in der Hierarchie des Menüs: Blende, Verschluss, ISO, Weißabgleich können direkt eingestellt werden – egal, ob man das Auge am Okular (Screen hat hier 3,7 Mio. Bildpunkte) hat oder nur mit dem Display arbeitet.

 

Einfach zu bedienen

Das Programmwahlrad (ist arretiert und muss vor dem Drehen mit dem Zeigefinger entsperrt werden) befindet sich links schulterseitig, alles andere wird mit Daumen und Zeigefinder der rechten Hand erledigt, wobei sich Vierwegewähler und Joystick als die wichtigsten Hardware-Elemente erweisen. Dann gibt es noch zwei Funktionstasten zwischen Handgriff und Bajonett – diese können auch frei belegt werden.

 

Anschlüsse & Kommunikation

Der Touchscreen ist nur vertikal verstellbar – 40 Grad nach unter für´s Fotografieren über Kopf, und 90 Grad nach oben für Bilder in Bodennähe. Damit ist noch nicht Ende mit dem Bildschirm-Angebot: Schulterseitig rechts sitzt noch ein kleineres Info-Display, das über alle wichtigen Einstellungs-Parameter informiert. Anschlussseitig bietet die Z6II eine USB-C-Schnittstelle, über den auch der Akku aufgeladen werden kann, HDMI, Headset, Mikro und einen Multifunktionsanschluss. Außerdem kann ein Hochformat-Griff angebracht werden, der zwei Akkus (EN-EL 15) aufnimmt. WiFi und Bluetooth bietet die Z6II selbstverständlich auch – Bedienung und Bildübertragung über externe Geräte wie Handy oder Tablet sind ein Kinderspiel.

Verdammt rasant

Auf der ganzen Linie überzeugt hat uns der Autofokus – vor allem auch mit dem erwähnten Standardzoom 24-70mm/f4: Der gibt sich rasend schnell und beeindruckend leise, egal ob ein- oder ausgezoomt. Die Auslöseverzögerung ist top – Nikon gibt 0,17 Sekunden an, inklusive Fokussierung. Der Verfolgungsmodus kann blitzschnell aktiviert werden (entweder über den OK-Button oder direkt am Display) und funktioniert hervorragend. Auch hier sind bis zu 14 Bilder im JPEG-Format möglich. Wer in RAW knipst, schafft etwas weniger Pics, nämlich 10. Wer auf Dauerfeuer geht, schafft über 170 Bilder (JPEG und schnelle Karte vorausgesetzt, mind. 300MB/sec), erst danach wird´s langsamer. Aber wer braucht das schon – aber ein Sicherheitspolster bietet diese Leistungskraft allemal.

 

Dynamik, Schärfe und Farben

Technik hin, Funktionsumfang her – am Ende zählen die Fotografien. Die Bildergebnisse mit dem Standardzoom sind sehr, sehr gut. Das Objektiv zeichnet extrem scharf, der 24MP-Chip liefert satte Farben und eine tolle Dynamik. Wenn man dann die Korrektur noch um eine halbe oder eine ganze Stufe runter schraubt, wird’s noch besser.

 

Hohe ISO gibt Sicherheit

Obwohl die Kamera wirklich viele Simulationen anbietet, ist die Standard-Einstellung mit dem entsprechenden Weißabgleich – zumindest unserer Meinung nach – die schönste, neutralste und ausgewogenste. Die Filmempfindlichkeit kann bis auf 51.200 hochgeschraubt werden, aber wer macht das schon. Aber auch hier gilt: Der Spielraum gibt das gute Gefühl, dass man auch noch bei widrigen Lichtverhältnissen gute und akzeptable Ergebnisse bekommt. Der versierte Fotograf belichtet ohnehin am liebsten zwischen 100 und 500 ISO – dank des Bildstabilisators dieser Kameras kommt man damit gut durch den fotografischen Alltag.

 

Unser Fazit

Die Z6II ist ein guter und wichtiger Evolutionsschritt im Z6-Line-Up von Nikon. Der Preis überzeugt, weil man sehr viele Profi-Features bekommt. Die Bildqualität ist über alle Zweifel erhaben – die Auflösung steht so zu sagen „hervorragend im Futter“: Crop-Möglichkeiten sind deutlich gegeben. Eine absolute Empfehlung also für alle ambitionierten Fotografen, die ein robustes und leistungsstarkes Arbeitsgerät haben wollen. In Kombination mit dem Standardzoom 24-70mm/f4 ein Angebot, dem man fast nicht widerstehen kann.

 

Wir haben mit der Kamera – wie immer – nur fotografiert. Über die zahlreichen Videofeatures informieren unsere Mitarbeiter gerne und jederzeit.

 

Text & Fotos:

Walter de Meyer

 

Hier kommst du zur Z6 II in unserem Onlineshop.

 

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