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Testbericht - Canon EOS R6: die rasante kleine Schwester der R5 kommt groß raus

Canons Line-Up im Bereich der R-Modellreihe hat im vergangenen Jahr einen großen Sprung nach vorne gemacht: Nach der R und der RP erfreuen nun auch das Spitzenmodell R5 sowie dessen kleine Schwester R6 das Fotografen-Herz. Letzteres haben wir einem Praxis-Test unterzogen – mit dem hervorragenden 70-200mm/f2.8 wurde dabei besonderes Augenmerk auch auf den schnellen Tieraugenfokus gelegt. Um es gleich vorwegzunehmen: Dieser überzeugt auf ganzer Linie.

Schnell und schneller

Die R6 hat „nur“ 20 Megapixel – dürfte somit für Vergrößerungen jenseits von A1 vielleicht weniger geeignet sein. Aber für alles, was sich unter dieser Marke bewegt: Top. Die „nur“ 20 Megapixel sorgen auch dafür, dass die Kamera insgesamt verdammt schnell und das Rauschverhalten ohne Tadel ist. Dazu gesellt sich der Sensor-Shift-Stabilisator, der die guten Eigenschaften komplettiert: man bekommt also ein leistungsstarkes Kraftpaket geliefert, das auch für Profis geeignet ist, bei denen alles schnell gehen muss und alle Bilder – bis zu 20 davon schießt die R6 in einer Sekunde – sitzen sollen.

 

Gute Ausstattung, starker Akku

Die Kamera besitzt ein widerstandsfähiges Kunststoff-Gehäuse, das ergonomisch fein ausgereift ist. Im Inneren dagegen sitzt ein Metall-Chassis, das moderne Kameratechnik umgibt. Alles zusammen ist selbstverständlich gegen Staub und Spritzwasser geschützt – dafür sorgen zahlreiche Dichtungen. Im Gegensatz zur Ur-EOS R hat Canon der Neuen wieder einen griffigen Joy-Stick spendiert – hier hat der Hersteller wohl auf den guten Rat und die dringenden Wünsche der Kunden gehört. Der Rest ist Business as usual: zahlreiche frei belegbare Knöpfe, das Programmwahlrädchen für P, TV, Av, M, B, A*, Video sowie C1-C3, ein hochauflösender Flip Screen, das übliche Canon-klassisch designte Drehrad am Kamera Rücken und ein zusätzlich spendiertes separates Einstellrad auf der Kamera-Schulter geben dem Fotografen die Freiheit und die Möglichkeiten, die er im Alltagseinsatz benötigt. Linksseitig wie üblich platziert die zahlreichen Schnittstellen mit 2,5 mm-Klinke, Micro-HDMI und USB-3. Das ganze Werk wird durch einen Akku befeuert, der gut ist für über 500 Aufnahmen – mal mehr, mal weniger: Je nach dem, wie der Rest der Elektronik (Bildvorschau/Nachschau, etc.) gerade belastet wird.

 

Tier-AF: treffsicher

Der Star der R6 ist die AF-Leistung – vor allem in Zusammenarbeit mit den RF-Objektiven wie dem 70-200mm, dass wir für unseren Praxistest verwendet haben. Harald Pichler, versierter Canon-Kenner, hat mit dieser Kombi seinen agilen Vierbeiner „Ares“, den er mehrfach dem Fotografen entgegenspringen ließ, per Tieraugen-AF abgelichtet. Das Ergebnis ist top: Gefühlte 99 Prozent der Bilder sind zuverlässig knackscharf – auch jene, in denen das Tier fast nur im Profil zu sehen war. In diesem Modus kann die R6 auch hervorragend zwischen Mensch und Tier unterscheiden. Und das im auch „Schnellfeuer“-Modus. Wer als Ausgabe-Format nur JPEG bevorzugt, der kann in diesem Dauerfeuer mühelos über 1000 Bilder (bei Verwendung einer entsprechend leistungsstarken Speicherkarte) am Stück schießen, ohne das die Speicherung ins Stocken gerät. Braucht zwar in der Praxis wahrscheinlich niemand, ist aber dennoch gut zu wissen, weil es Sicherheit und Geschwindigkeit vermittelt.

 

Bewährte Gene

Die Bildqualität ist grundsolide mit schönen Farben und ausgewogenem, aber knackigem Kontrast- und Dynamik-Verhalten – wie man es ja von der bewährten EOS-1D X Mark III her kennt, deren Gene auch in der R6 zum Tragen kommen. 12 Blendenstufen gibt Canon für diese Kamera an.

Fazit

Wer seine Bilder nicht unbedingt auf 3x5 Meter belichtet bzw. ausdruckt, und so fotografiert, dass er nicht auf Crop-Reserven zurückgreifen muss, ist mit der R6 zu einem fairen, ja günstigen Preis vom Feinsten bedient. Ergonomisch und technisch ist hier auf dem neuesten Stand – Canon-User finden sich damit sicher auf Anhieb zurecht. Gut geeignet ist die Kamera auch für Foto-Neulinge: Nicht so ein Kraftbolzen wie die R5, aber dennoch Profi-Liga mit einem klassischen Vollformat-Sensor. Besonders geeignet ist diese Canon selbstverständlich für Sport- und Action-Fotografie – hier wird schnell fokussiert und auch schnell gespeichert. Der interne Bildstabilisator erledigt den Rest, der für knackscharfe Bilder vonnöten ist. Die Bild-Ergebnisse überzeugen – so unser Eindruck – vor allem in Sachen Farbgenauigkeit.

 

Wir haben mit der Kamera nur fotografiert. Über die Videofeatures im Detail können dich unsere Mitarbeiter natürlich gerne informieren.

 

Die Kamera ist bei uns im Geschäft lagernd.

 

Hier geht’s zum Angebot.

 

(c) Fotos: Harald Pichler

 

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