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Testbericht: Ricoh GR3 (Street Edition)

Ricoh GR III: Die Kleinste kommt ganz groß raus

Es eilt ihr ein großer Ruf voraus: Schon die beiden Vorgänger-Varianten, GR und GRII firmierten jeweils als aktuell kleinste Kompaktkameras (sie passt bequem und leicht in jede Brust- oder Hemdtasche) mit APS-C-Sensor und lichtstarker Festbrennweite  18,3mm (KB-Äquivalent 28mm)  – und jeweils bedacht mit Bestnoten in diesem Segment.

 

Die Neue GR, Nummer III, ist seit einigen Monaten auf dem Markt und setzt die Erfolgsgeschichte fort. Wir haben die Immer-Dabei-Kamera einem Praxistest unterzogen.

 

Übrigens: wir haben zum Testen hier die Ricoh GR III Street Edition verwendet, diese ist weltweit auf 3500 Stück limitiert. Unsere Testergebnisse lassen sich allerdings eins zu eins auf die normale GR III ummünzen – die Special Limited Edition sieht nur auffälliger aus!

 

Alles im Griff

Mit der GRIII ist auch der Kamera-Neuling schnell auf Du&Du: Nur wenige – dafür aber die wichtigsten und wesentlichsten – Knöpfe und Drehräder zieren das schmucke Gehäuse.

Im Zentrum der knackig einrastende Regler mit M/Tv/Av, P und U1-U3 rechts auf der Kameraschulter, der die Bedienung von Anfang an einfach macht. Links davon der Auslöser und On/Off. Am Kamerarücken Play, Fn/Delete, Menü, Disp.ay und das überaus praktische Drehkreuz mit ISO, WB, Drive und Makro sowie OK.

 


Ein angenehm für den Daumen erreichbares Drehrad für die Belichtungskorrektur sowie ein weiteres Drehrad an der Vorderseite (im Regelfall als Steuerung für Zeit/Blende zu verwenden) komplettieren die schlanke Ausstattung.

Selbstverständlich kann man die Knöpfe individuell mit selbst gewählten Funktionen belegen – das ist ja bei modernen Kameras inzwischen Standard.

 

Und endlich … endlich eine Kamera mit einigermaßen ausreichend internem Speicher von 2GB … falls mal die SD-Karte streikt oder diese vergisst. Sollte auch bei den Mitbewerbern endlich mal Standard sein – und gerne mehr als nur 2GB.

 

Schnell und diskret

Marginal auch die Konnektivität: Rechts, verborgen unter einer kleinen Gummi-Lasche, ein USB-C-Anschluss. WLAN und Bluetooth sind aber an Bord – eine entsprechende App fürs Handy ist ebenfalls verfügbar. Das wars. Alles an Design und Funktion vermittelt dem Benützer: Kamera rausnehmen und bereits 0,8 Sekunden später drauflos fotografieren. Übersichtliche Bedienung in diskreter Erscheinung – dreimal kann man raten, wofür diese Kamera in erster Linie geeignet ist (außer für Schnappschüsse natürlich): Die klassische Street-Fotografie.

 

Ausbaufähig

Wer mehr damit anstellen möchte und auch mit anderen Brennweiten liebäugelt, hat mit der GRIII Möglichkeiten. Auf das Objektiv ist ein Drehring platziert (bei unserem Modell in Orange), den man abnehmen kann. Darunter verbirgt sich ein Bajonett mit Kontakten, auf das ein Vorsatz-Tubus gesetzt werden kann – auf dem wiederum ein 0,75facher Weitwinkelaufsatz Platz findet. Damit zielt die Kamera explizit auch auf die Natur- und Architektur-Fotografie ab. Die KB-äquivalenten 21mm eignen sich natürlich auch weiterhin bestens für die Street Fotografie.

 

AF at ist Best

Der Autofokus arbeitet schnell und präzise. Den Focuspunkt kann man entweder selbst per Touch-Screen platzieren – oder es einfach auch der Kamera überlassen, wie sie scharf stellt. Bei letzterem werden gleich mehrere Fokus-Punkte zur Messung herangezogen. Selbstverständlich verfügt die GRIII auch über einen praktischen Verfolgungs-Modus, was vor allem in der Street-Fotografie sehr praktisch ist.

 

In Extrem-Situationen geeignet

Die Kamera ist überaus wertig gebaut: Gehäuse aus Magnesium und griffige Gummierungen an den richtigen Stellen – alles in Anthrazit-Grau oder Schwarz gehalten: Da wackelt und knarzt nichts. Im Inneren werkelt ein brandneuer 24MP-APS-C-Sensor, der über drei Achsen vor Verwackelungen geschützt ist. Der Touchscreen am Kamerarücken ist fix eingebaut, liefert aber helle und hochauflösende Bilder, sodass auch Aufnahmen bei grellem Sonnenschein, über Schulter oder in Bodennähe problemlos möglich sind. Für Extrem-Situationen kann man einen kleinen und mitgelieferten, überaus praktischen optischen Sucher auf dem Blitz-Schuh aufstecken: Das erleichtert die Arbeit dann.

 

Kreativität anregen

Problemlos auch die Menü-Führung, in der man sich schnell zurechtfindet – obwohl sie in ihren Funktionen sehr, sehr mächtig ist und zur Kreativität auffordert. Diesbezüglich braucht sich die Kleine vor den Großen nicht zu verstecken.

 

Schöne Schärfe & lebendige Farben

Besonders begeistert hat uns die Bildqualität (wahlweise JPEG und Raw oder beides gleichzeitig) - da ist alles bis in die Bildecken knackscharf, die Farben kräftig und leuchtend, Artefakte wie Lens-Flares oder irgendwelche Reflexionen bei schwierigen Lichtverhältnissen: Fehlanzeige. Freunde der Langzeitbelichtung können kameraintern einen ND-Filter zuschalten. Die Kamera liefert bis in hohe Iso-Bereiche – zumindest bis knapp unter ISO4000 sieht man wenig bis nichts. Begeistert hat uns auch der Macro-Modus, bei dem man sehr, sehr nahe ans Motiv rangehen kann.

 

Der Spaßfaktor beim Fotografieren ist also sehr hoch – sicher auch beim Profi-Fotografen, der schnell drauflosschießen und dabei verlässlich gute Ergebnisse haben möchte. Abenteuer und Reisen fallen natürlich ebenfalls in ihr Metier.

 

Die Kamera ist bei uns im Geschäft lagernd - hier kommst du zu unserem Onlineshop.

 

Bildergalerie

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Kommentare: 2
  • #1

    architekt-loew@t-online.de (Montag, 19 Februar 2024 12:51)

    Hervorragende Aufnahmen, superscharf!

  • #2

    Tobias von Foto Hebenstreit (Mittwoch, 21 Februar 2024 08:22)

    Vielen Dank für das Kompliment! :)