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Testbericht: Sony Alpha 6600

APS-C in Höchstform

Sony ist zweifelsohne der Vorreiter in Sachen spiegelloser Digitalfotografie – und damit von Anfang an dabei. Bei Neuentwicklungen werden alle Trümpfe ausgespielt. Am deutlich wurde dies unter anderem mit der Präsentation der Vollformatkamera A7R4 im vergangenen Jahr und heuer mit der A7SIII. Aber auch im APS-C-Bereich fährt Sony erfolgreiche Schiene mit der A6000er Serie: Mit schöner Regelmäßigkeit werden diese interessanten Gehäuse intensiv modelgepflegt und weiterentwickelt. Vor einigen Monaten wurde nun das neue APS-C-Spitzenmodell, die A6600 präsentiert, die vor allem in drei Bereichen richtig gut punkten kann: Augen-AF inklusive Tieraugen-AF, IBIS und Video-Performance. Aber auch Bereiche wie Bildqualität und Akkulaufzeit haben sich deutlich verbessert, bzw. fast verdoppelt. Wir haben die Kamera einem Praxistest unterzogen. Am Gehäuse die bewährte Premiumlinse von Zeiss, das 50mm/f1.4.

 

Stark in hohen ISO-Bereichen

Der Bildsensor der A6600 liefert 24 Megapixel – wie schon der Vorgänger A6400. Damit kommt man heute gut durch den Foto- und Druckalltag – eine Größe, die eigentlich schon der Standard schlechthin für APS-C-Kameras darstellt. Den ISO-Bereich hat Sony auch nicht angetastet – den gibt von 100-32.000. Bis ca. 10.000 ISO kann man rauschfrei, oder zumindest sehr, sehr rauscharm arbeiten. Wer an der ISO-Schraube höher dreht, bekommt aber auch noch bei 20.000 oder 25.000 ISO noch passable Aufnahmen. Die gute Nachricht: Wer fotografiert schon mit so hohen Empfindlichkeiten? (Fast) niemand, würde ich sagen – außer in Notfällen. Unser Tipp: ISO-Zahlen lieber niedrig halten, denn schließlich hilft die Kamera mit ihrem perfekt arbeitenden 5-Achsen-Stabilisator dabei, verwackelungsfreie Bilder zu schießen.

 

Schnell und scharf

Der Autofokus arbeitet vorbildlich – und erkennt Augen/Gesichter von Menschen und Tieren bereits im Profil. Beeindruckend, wie sehr Sony hier die Entwicklung vorantreibt. Wer auf dem Auslöser bleibt und ganze Serien abfeuert, wird mit ausschussfreien Ergebnissen belohnt. Die Bildergebnisse glänzen generell mit ausgewogenen, organischen Farben – ich würde sagen, dass man diesbezüglich bereits von einem typischen Sony-Look sprechen kann, was auch am schönen Kontrastverhalten dieser Kamera liegen dürfte. So zumindest unser Empfinden. Die Schärfe – mit dem Zeiss 50mm/f1.4: natürlich tadellos. Lästige Artefakte oder CA – ebenfalls Fehlanzeige. Das Bokeh wunderbar samtig und weich, die Sonnensterne im abgeblendeten Objektivmodus: Klar und ausgeprägt wie bei kaum einer anderen Kamera. Objektiv und internes Kamera-Management kooperieren einwandfrei. Die Verarbeitung ist über alle Zweifel erhaben – schließlich preist Sony die A6600 auch als ihr APS-C-Premium-Modell an. Das war schon beim Vorgängermodell A6500 so.

 

Das Menü: Eine Herausforderung

Das Menü ist typisch Sony-like. Sony-Kenner wissen um Hürden und Tücken, Neueinsteiger sollten sich die Betriebsanleitung doch etwas genauer zu Gemüte führen. Die Grundeinstellungen für A, S, M, und P hat man sicher schnell intus, aber wer in die Tiefe geht, braucht etwas Geduld. 

Einblendbare Kurzerklärungen auf dem Bildschirm helfen aber auch weiter.

 

Reichlich Schnittstellen

Das Schnittstellenangebot lässt keine Wünsche offen: Zusätzlich zu Micro-USB und Micro-HDMI sowie dem 3,5mm Stereoklinken-Mikrofonanschluss gibt es einen 3,5mm Kopfhöreranschluss. An die USB-Schnittstelle kann auch ein Kabelauslöser angeschlossen werden. Weiters im Programm: Bluetooth, NVC und WLAN. Die Verbindungsherstellung zu Handy oder Tablet funktioniert selbsterklärend und danach tadellos. Die App dazu kann in den jeweiligen Stores heruntergeladen.

 

Fazit

Die Alpha 6600 könnte man als idealen Allrounder bezeichnen – also geeignet für ambitionierte Fotografen, die einerseits das umfangreiche Objektivprogramm von Sony nützen möchten, wie auch für jene, die etwas unauffälliger unterwegs sind und deshalb eine kleine und kompakte Kamera benötigen. Sie eignet sich daher als treuer, verlässlicher und auch robuster Partner für viele Situationen, gerne auch im Studio. Als Einsteiger-Kamera eignet sie sich vielleicht nicht so ideal, dafür bietet sie ganz klar zu viele Features, auf die nur Profis gerne zurückgreifen.

 

Die Kamera ist bei uns im Geschäft lagernd. Hier gehts zum Produkt in unserem Onlineshop.

 

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