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Testbericht: Laowa 12mm f2.8

Eine Herausforderung an die Kreativität

Weitwinkelfotografie jenseits der 24mm (VF) ist eine echte Herausforderung – man muss sich mit extremen stürzenden Linien und ebenso extremen Verzerrungen im Randbereich auseinandersetzen und arrangieren. Wenn sich die Kamera nicht im Lot bzw. in der Waage befindet, wirkt sich jede Bewegung genau diesbezüglich auch extrem aus. Die gute Nachricht: Wer Ultra-Weitwinkel verwendet, kann sich kreativ nach Lust und Laune austoben und neues fotografisches Terrain erkunden. Rein technisch sind die Anforderungen an solche Linsen recht hoch. Ein kleines Meisterstück hat diesbezüglich LAOWA mit dem lichtstarken D-Dreamer 12mm/f2.8 abgeliefert. Wir haben dieses Glas an die Nikon Z6 geschnallt und uns in Dornbirn auf einen Ultra-Weitwinkel-Walk begeben.

 

Gut verarbeitet, feine Haptik

Das Objektiv liegt gut in der Hand und Motive lassen sich griffig mit deutlichem, aber sehr angenehmem Drehwiderstand scharfstellen. Haptik und Verarbeitung also Top. Ohne Scharfstellhilfen geht das schon mal sehr gut – wer allerdings Focus-Peaking verwendet, der kann noch schneller und sicherer arbeiten. Die Naheinstellgrenze liegt bei 18cm – was dazu einlädt, auch Vordergründe imposant und beeindruckend in die Bildkomposition mit einzubeziehen. Dazu mal hin und wieder Blende 2.8 verwenden – dann wird der Hintergrund schön unscharf: Das Bokeh ist nicht übermäßig ausgeprägt (wie bei längeren Brennweiten), seidenweich freistellen kann man dennoch mühelos. Der fehlende Autofokus ist zu verkraften, 12mm Brennweite verzeiht (fast) alles, weil der Tiefenschärfebereich bereits offenblendig bei allem, was mehr als vier oder fünf Meter entfernt ist, enorm ansteigt.

 

Keine Verzeichnung

Was uns sehr beeindruckt hat: Die Linse liefert nahezu verzeichnungsfreie Ergebnisse (dafür steht die Bezeichnung „D-Dreamer“ – zumal der Bildwinkel 122 (maximaler Abbildungsmaßstab: 1:5) Grad beträgt. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Gerade Linien und Konturen bleiben auch in den Randbereichen stets gerade, was natürlich vor allem in der Architekturfotografie positiv bemerkbar macht. Da fällt in der Nachbearbeitung schon mal ein aufwändiger und oft lästiger Arbeitsschritt weg. Eine leichte Vignette tritt ab Blende 11 auf.

 

Bildqualität, Farben & Kontraste: Top

Hervorragende Bildqualität mit schönen, ausgewogen organischen Farben runden den guten Eindruck ab. CR tritt kaum auf – selbst in extremen Kontrastverhältnissen stemmt das 12er die Herausforderungen gut, auch Lens-Flares gibt´s kaum – und wenn doch (konstruktionsbedingt haben alle WW-Objektive mit diesem Problem zu kämpfen), sehr dezent: Beides ist mit ein, zwei Arbeitsschritten in LR, PS und all den anderen Bildbearbeitungsprogrammen mühelos zu eliminieren.

 

 Laowa auf dem Vormarsch

Laowa liefert, ist breit aufgestellt und liefert von 4mm bis hin zu 105mm ein beeindruckendes Sortiment an Objektiven – teilweise mit extremen Lichtstärken, wie beispielsweise das 17mm/f1.8. Insgesamt stehen bei Laowa 19 Linsen im Regal, dazu gibt’s noch Konverter, Blitzgeräte und ein ganz besonderer Exot – das 24mm „Macro Probe“ das solltest du dir mal anschauen.

 

Das Laowa 12mm/f2.8 ist bei uns im Geschäft lagernd.

Anschluss für Canon EF, Canon RF, Nikon Z, Nikon F, Pentax K, Sony A, Sony E, Leica L.

 

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