· 

Testbericht: Fuji X-Pro3

Dran bleiben am Motiv – und keinen Moment aus den Augen verlieren. Der Sucher ist in dem Moment optisch, nicht digital. Was für ein ungewohntes Bild – und was für eine ungewöhnliche Methode. Irgendwie wie früher, entschleunigt … und sehr aufregend! Wer bereits die Vorgängermodelle kennt, weiß wovon hier die Rede ist: Die neue Fuji X-Pro3 ist da – und die Fotografie wird kurz mal neu erfunden.

 

Ein ungewöhnlicher und gleichsam sehr mutiger Schritt von Fuji, so eine Kamera zu bauen. Eine Kamera, die noch reduzierter auf´s Wesentliche zu sein scheint als noch die X-Pro2, die bis dato schönste Range-Finder-Kamera am Markt. Damit treibt es Fuji echt auf die Spitze.

 

Mit der Neuen zwingt Fuji den Fotografen noch mehr dazu, das Auge am Okular zu haben und am Motiv dran zu bleiben. Ein weißer, deutlich sichtbarer Leuchtrahmen zeigt dabei den Ausschnitt – egal, ob Festbrennweite oder Zoom: Man ist immer exakt darüber informiert, was sich außerhalb dieses Rahmens tut oder befindet. In manchen Situationen ist das wirklich sehr hilfreich, z. B. beim Sport oder der Street-Fotografie.

 

Ungewöhnlich ungewohnt ist es allemal – und reizvoll. Natürlich bietet Fuji die Möglichkeit, von Optisch auf Digital umzuschalten – dies geschieht über das Ziehen eines kleinen Hebels an der Gehäusevorderseite. Das alles beschert dem Fotografen immer wieder ein großes „Whow!“ – das ist so reduziert und elementar… so macht Fotografieren wieder Spaß, denn die Kamera sagt dir: Mehr brauchst du eigentlich nicht.

 

Display

Verstärkt wird dieses Ausstattungsmerkmal durch die Tatsache, dass das große Touch-Display am Kamerarücken mehr oder weniger zur Nebensache wird: Es ist zwar da – standardmäßig aber zugeklappt. Aber man wird es nicht unbedingt benötigen oder verwenden, wenn man das pfiffige Kamerakonzept mal verinnerlicht hat. Auf der Rückseite dieses vertikal nur in eine Richtung (vertikal) um 180 Grad verstellbaren Displays befindet sich origineller Weise ein zweites, kleineres Display, das die eingestellte Filmsimulation zeigt: Das ist wie früher … zu Analog-Zeiten, als man von der Filmverpackung den kleinen Papp-Deckel reinschieben konnte, um immer darüber informiert zu sein, was für ein Film grad drin ist. No-Digital-Natives werden sich daran erinnern können.

 

Gehäuse

Der Rest ist typisch Fuji-Style, wie man es von Fuji gewohnt ist: Blende wird am Objektiv eingestellt (inklusive A), ebenso analog manuell/mechanisch geben sich Einstellungen ISO, Belichtungszeit und Korrektur an Einstellrädchen an der Gehäuseoberseite. Am Kamerarücken die üblichen Knöpfeleien wie Joystick, Display, Q-Einstellungen, Play, Delete, etc. – Business as usual also.

 

Neuerungen

Natürlich bietet Fuji hier die allerneueste digitale Fototechnik und hat das Vorgängermodell erheblich verfeinert und bereichert: Die bewährten und beliebten Filmsimulationen wurden um eine weitere Simulation (Classic Neg) bereichert, das Gehäuse (3 Farbvarianten Schwarz/“Dura-Schwarz“/Schwarz-Silber) ist aus Titan und auch spritzwasserfest. Die gegenüber der X-Pro2 durch pfiffige Feature erheblich erweiterte/verbesserte Software ist hervorragend und nach wie vor einfach zu programmieren, der Sensor leistet 26,1 Megapixel, der Autofocus arbeitet pfeilschnell. Fuji-üblich bekommt der glückliche Besitzer mit jedem Update, von denen es erfahrungsgemäß jährlich eines bis zwei gibt, neue Funktionen und mehr Geschwindigkeit.

 

Fazit

Die X-Pro3 hat was von einer eierlegenden Wollmilchsau – kann alles und liefert verlässlich …wenn man möchte. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, denn man muss sich vor allem am Anfang intensiv mit ihr beschäftigen und alte Gewohnheiten erst mal ablegen. Das ist gar nicht so einfach – wir haben´s ausprobiert. Wenn man aber den Dreh´ raus hat, dann macht Fotografieren wieder richtig Spaß.

 

 

Bildergalerie

Kommentar schreiben

Kommentare: 0